Glyphosat im Bier – Informationssammlung und Denkanregung

Einem aktuellen Anlass ist dieser Beitrag zum Thema Glyphosat verschuldet. Nun ist in den Medien doch mal endlich durchgedrungen, dass das jährliche Ausbringen von mehreren Tonnen an Unkrautvernichtungsmitteln auf Glyphosat-Basis sich auch auf unserer Lebensmittel nieder schlägt. Im aktuellen Fall ist vom guten Bier die Rede – betroffen ist nicht nur eine einzige Biersorte/-marke, sondern mehrere Marken.

Doch wie schlimm ist die Konzentration wirklich? Ist dies gesundheitsschädlich oder gar krebserregend?

Genaueres könnte bestimmt die Herstellerfirma Monsanto sagen (Herstellerfirma ist noch beschönt – es handelt sich eher um ein Gen-Technik-Labor 🙂 ) – jedoch werden alle Informationen und Gegner durch die entsprechenden Anwälte mundtot gemacht, schließlich ist dies ein Millardengeschäft für den Konzern. Fest steht auf alle Fälle, dass der Grenzwert für Trinkwasser überschritten wäre – dieser liegt aktuelle bei 0,1 Mikrogramm pro Liter. Vorgefunden wurden Werte in einem Bereich von 0,46 und 29,74 Mikrogramm pro Liter und diese liegen damit fast 300-fach höher als der Grenzwert für Trinkwasser. Für Bier gibt es nun keine entsprechenden Grenzwerte, jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass die Überschreitung eines Grenzwertes noch förderlich für die Gesundheit sein kann – ich denke eher das Gegenteil.

Wenn ich den Grenzwert für Trinkwasser 1:1 auf Bier übertragen würde, so dürfe ich im Jahr maximal 1,22 Liter Bier trinken, um diesen Grenzwert im Jahresmittel nicht zu überschreiten (angenommen war der höchste gemessene Wert). Wenn ich jetzt den niedrigst gemessenen Wert zu Grunde lege, dann wäre wir immerhin bei ca. 1,5 Liter Bier pro Woche bzw. ca. 80 Liter Bier im Jahr.

Vergleich man diese Zahlen mit einer “Bier-Pro-Kopf-Statistik” von Deutschen, z.B. die von Statista
Statistik Studie Bierverbrauch pro Kopf in Deutschland
so kommt dabei raus, dass bei Glyphosat-belastetem Bier auf jeden Fall die Grenze für einen durchschnittlichen deutschen Biertrinker überschritten wäre.

Es muss sich jetzt natürlich noch rausstellen, ob dies eine einmalige Sache war und vielleicht der/die Bauern das Langzeit-Herbizid mit dem Wirkstoff Glyphosat falsch auf die Felder ausgebracht haben – oder ob dies vielleicht sogar eine dauerhafte Sache ist und man gewisse Biersorten besser meiden sollte. Große Medien entschäfen natürlich sofort, aber ich mache mir bereits jetzt Gedanken – warum gibt es einen Grenzwert, wenn der bis zu 300-fach überschritten wird? Angeblich müsste man 1.000 Liter Bier pro Tag trinken, damit sich dies auf die Gesundheit auswirkt? Fällt man dann direkt um? Was ist wenn ich innerhalb von zehn Jahren 1.000 Liter Bier trinke? Kippe ich dann nach 10 Jahren um? Fragen über Fragen!

This article has 1 Comment

  1. Sehr interessanter Artikel! Ich erinnere mich auch, in einem NDR-Artikel gelesen zu haben, dass die größeren Bierproduzenten das kostbare Blonde mit Kunststoffpartikeln versetzen, damit dieses in der Optik nicht schon nach wenigen Wochen eintrübt und schlapp macht, sondern Monate gleich aussieht. Aber auch hier scheint, nach deren Gutachtern, wohl alles nich bedenkenswert zu sein.
    Ich werde jedenfalls, in verantwortungsvollem Maße, weitertrinken;).
    Gruß und weiterhin viel Spaß mit Deinem lesenswerten Blog.

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